Die AbL Mitteldeutschland stellt sich vor

Im Landesverband Mitteldeutschland der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) organisieren sich die AbL-Mitglieder aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Der Verband ist Teil der bundesdeutschen AbL, in der sich konventionell und ökologisch wirtschaftende Bauernhöfe zusammen geschlossen haben, die für eine zukunftsfähige sozial- und umweltverträgliche Landwirtschaft, sowie für entsprechende politische Rahmenbedingungen eintreten. Zu unseren Mitgliedern zählen außerdem Verbraucher:innen und viele Menschen anderer Berufsgruppen, die sich für den Erhalt einer bäuerlichen Landwirtschaft einsetzen.

Gegründet 2009 macht die AbL Mitteldeutschland seit Beginn auf die Verzerrungen am Bodenmarkt aufmerksam und engagiert sich für eine Landvergabe im Sinne des Gemeinwohls. Die ersten wiederkehrenden öffentlichkeitswirksamen Aktionen adressierten die Verpachtungspraxis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) anlässlich ihrer jährlichen Landessynode.

Für eine breite Streuung des Eigentums

Zentral an der Arbeit in Mitteldeutschland ist unser Engagement für eine breite Streuung des Eigentums an landwirtschaftlicher Nutzfläche. Dabei bringen wir uns aktiv in den politischen Prozess auf Länderebene zur Erstellung von Agrarstrukturgesetzen ein. Wir machen Vorschläge, wie wir „Share Deals“ verhindern, bei denen außerlandwirtschaftliche Konzerne durch Aufkäufe von Firmen in den Besitz vieler Hektar Land kommen.

 

Das ist insbesondere in Ostdeutschland ein Problem. Infolge der Land-Kollektivierung zu DDR-Zeiten sind hier nach 1990 die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) in große genossenschaftlich organisierte Betriebe und juristische Gesellschaften überführt worden. Diese besitzen und pachten bis heute einen Großteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Nur wenig Land gelangte in die Hände von bäuerlichen, kleinstrukturierten Höfen.

Bäuer:innen als Hauptakteure der Gestaltung unserer Kulturlandschaft

Weiterhin engagieren wir uns in Mitteldeutschland vor allem für folgende Themen: die Förderung von Existenzgründer:innen, mehr Tierwohl, regionale Kreisläufe und Direktvermarktung sowie mehr Klimaschutz. Das Zusammendenken von Artenschutz und Landwirtschaft nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein, denn die Bäuerinnen und Bauern sind die Hauptakteure bei der Gestaltung unserer Kulturlandschaft. Wir tragen Verantwortung für den Schutz und Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Dabei setzen wir uns insbesondere für kleinteilige Strukturen und die Anlage und fachgerechte Pflege von Hecken, Streuobstwiesen und Agroforstsystemen ein.

Unsere Prinzipen - Vielfalt, Demokratie und "Dafür" statt "Dagegen"

Uns ist wichtig, dass unsere Arbeit konstruktiv ist – nie einfach „dagegen“, sondern immer „für etwas“. Wenn wir kritisieren, bieten wir Lösungen und Visionen an, wie es besser gehen kann. Dabei stellen wir die Strukturfrage und kämpfen über die Landwirtschaft hinaus für lebenswerte ländlichen Räume und gerechteres Wirtschaften.

Im ländlichen Raum Ostdeutschlands stehen wir ein für Menschenrechte, Demokratie und Vielfalt - gegen Rassismus und Diskriminierung. Wir sagen: „Jeder Hof zählt“ – dafür muss der ländliche Raum offen für alle Menschen sein! Lesen Sie dazu die Stellungnahme der Bundes-AbL und die Satzung der AbL Mitteldeutschland.