AbL übergibt Trauerkranz an Ministerin Karawanski

Bäuerlicher Protest gegen Versiegelung von 300 ha Ackerboden durch Neubau der B247

09.07.2022, Höngeda Im Rahmen des Tags der offene Baustelle anlässlich des Aus- und Neubaus der B247 hat die AbL Mitteldeutschland der Thüringer Landwirtschafts- und Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij einen Trauerkranz überreicht. Die Bäuerinnen und Bauern protestieren damit gegen den vierspurigen Ausbau der Umgehungsstraße, der zulasten 300 ha besten Ackerbodens geht. Sie fordern von Ministerin Karawanskij, sich an die Seite der Landwirtschaft zu stellen und Ackerland gegen unnötig groß dimensionierte Infrastrukturprojekte zu schützen. Der in ihrem Ressort angelegte Zielkonflikt zwischen Bauprojekten und dem Erhalt landwirtschaftlicher Nutzfläche dürfe nicht auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern geschehen.

Reiko Wöllert, Milchbauer und AbL-Geschäftsführer in Thüringen: „Auf 32 ha erwirtschaften meine Frau und ich das Einkommen für unsere Familie und zwei Lehrlinge. Hier verschwindet auf einen Schlag das Zehnfache. Der Schaden für die Thüringer Landwirtschaft und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region ist immens. Von dem von Ministerin Karawanskij bekundeten Willen, Flächenversiegelung zu stoppen, ist hier nichts zu spüren.“

80 ha landwirtschaftliche Nutzfläche werden in Deutschland täglich versiegelt – durch Wohnungsbau, Gewerbeflächen, Infrastrukturprojekte und die damit einhergehenden Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, die zwar auf einen Ausgleich für Natur- und Artenschutz zielen, aber zulasten der landwirtschaftlichen Nutzfläche gehen.

Auch Brot und Käse übergaben die Bäuerinnen und Bauern an Ministerin Karawanskij als Symbol für die Wertschöpfung, die durch 300 ha versiegelte Fläche verloren gehen. Damit erinnerten sie die  Landwirtschaftsministerin daran, ihr Versprechen vom Beginn ihrer Amtszeit einzuhalten und sich in Zukunft für eine Verkehrspolitik einzusetzen, die nicht zulasten der Landwirtschaft geht.

Anne Neuber, Geschäftsführerin der AbL Mitteldeutschland, hierzu: „Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, wie anfällig globale Lieferketten sind. Die Nahrungsmittelpreise steigen. Hier in Deutschland, aber schlimmer noch in anderen Teilen der Welt. Regional gesunde und gute Lebensmittel zu produzieren, das ist unsere Aufgabe. Dafür brauchen wir aber eine Politik, die bestehenden landwirtschaftlichen Betrieben bezahlbaren Zugang zu Land sichert und Betriebsneugründungen ermöglicht.“

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Kontakt für die Presse:
Reiko Wöllert, AbL-Geschäftsführer in Thüringen, Mail: woellert[at]abl-ev.de, Tel. 036254/78024

Anne Neuber, Geschäftsführerin AbL Mitteldeutschland, Mail: mitteldeutschland[at]abl-ev.de, Tel. 015758085049

09.07.2022