Tangerhütte, 27.4.2022 „Klimaschutz, Umweltschutz und Landwirtschaft zusammendenken – das muss das Motto der neuen Landesregierung sein. Ich erwarte daher von der neuen Regierung, dass sie EU-Gelder aus der GAP für klima- und umweltfreundliche Konzepte der Landwirtschaft einsetzt“, so die Landesgeschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Sachsen-Anhalt (AbL) Jessica Haby.
Über Klima- und Umweltschutz durch Landwirtschaft sprach die AbL mit dem Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Steffen Eichner bei seinem Antrittsbesuch auf dem AbL-Hof Warnke Agrar GmbH in Cobbel. In einer konstruktiven Gesprächsatmosphäre erläuterte die AbL, vor welchen Herausforderungen bäuerliche Betriebe etwa durch den Klimawandel in Sachsen-Anhalt aktuell stehen und welche Erwartungen sie an die neue Regierung haben.
„Wir als Bäuerinnen und Bauern spüren den Klimawandel in Sachsen-Anhalt tagtäglich bereits deutlich. Extreme Trockenperioden, Stürme und Starkregen erschweren unsere Arbeit. Ich fordere daher von unserer Landesregierung, aktiv zu handeln. Mit der Förderung von Agroforstsystemen, neuen Heckenprogrammen und Biodiversitätsberatungsmaßnahmen muss sie einen Beitrag für den Klima- und Artenschutz leisten“, fordert der Leiter des landwirtschaftlichen Betriebs Warnke Agrar GmbH Christian Warnke. „Auch über die Verpachtung landeseigener Flächen nach sozial-ökologischen Kriterien kann die Regierung steuern. Betriebe, die etwa Arten- und Klimaschutzmaßnahmen durchführen, sollten bei der Flächenvergabe bevorzugt werden“, so Warnke weiter.
Im Hinblick auf die Forderungen anderer landwirtschaftlicher Verbände, ökologische Ausgleichsflächen für die Weizenproduktion zu nutzen und andere ökologische Vorgaben für die Landwirtschaft zu streichen, gab Jessica Haby Staatssekretär Eichner klare Forderungen mit: „Es darf nun keinen ökologischen Roll-Back geben, wie es andere landwirtschaftliche Verbände im Zuge des dramatischen Ukraine Krieg fordern. Statt über die 4% Flächenstilllegung ab 2023 zu diskutieren, sollten wir uns lieber damit auseinandersetzen, wie wir in der täglichen landwirtschaftlichen Arbeit mehr Naturschutz etablieren. Durch Pesitizidreduktion, Hecken und kleinteiligere Anbauflächen wird Produktivität gesichert und Raum für Artenschutz entsteht. Um unsere Ernten zu sichern, brauchen wir resiliente Öko-Systeme.“
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